Am 3. November ist Bundesbankpräsident Joachim Nagel zu Gast beim Nueva Economía Forum in Madrid. Dort wird er sich unter anderem zu Fragen rund um die Energiekrise in Europa, die hohe Inflation und den digitalen Euro äußern.
Laut aktuellem Monatsbericht der Bundesbank ist die deutsche Wirtschaft durch eine erstmals seit 70 Jahren zweistellige Inflationsrate und eine hohe Unsicherheit über die Energieversorgung und deren Kosten deutlich belastet. Im gerade begonnenen Winterhalbjahr könnte die Wirtschaftsleistung deshalb deutlich sinken und Deutschland an der Schwelle zu einer Rezession stehen. Das Ausmaß dieses Rückgangs ist dem Bericht zufolge allerdings ausgesprochen unsicher.
„Die Haushalte der Länder und ihrer Gemeinden entwickelten sich im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sehr günstig“, heißt es im Monatsbericht. Insgesamt hätten sie 2021 einen Überschuss von 5 Milliarden Euro erzielt. Trotz guter Haushaltslage hätten die Länder im Rahmen ihrer Schuldenbremsen auf Notlagenkredite von insgesamt 18 Milliarden Euro zurückgegriffen. Mit einem Großteil dieser Mittel wurden gemäß den Berechnungen der Bundesbank Reserven aufgestockt. Auch im laufenden Jahr zeichne sich eine günstige Haushaltsentwicklung ab. Die Bundesbank sieht keinen Bedarf für weitere Notlagenkredite. Die gute Finanzlage erlaube, dass sich die Länder an der Bewältigung der Energiekrise beteiligen.
14.10.2022
Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat sich für weitere deutliche Zinsschritte stark gemacht. Im Vorfeld der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington sagte Nagel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundesfinanzminister Christian Lindner, dass die aktuellen Inflationsdaten für einen weiteren “robusten
” Zinsschritt durch das Eurosystem bei seiner nächsten geldpolitischen Sitzung sprächen.